teaching

Seminar ››which triggers the thought (über die Sprache)‹‹, AdBK Stuttgart (2024)

Wenn wir über Sprache und Schreiben nachdenken, denken wir über uns
selbst nach. Das Schreiben als künstlerische Praxis ist eine Übersetzung
von innen nach außen; das Schreiben über die eigene Kunst ist eine
doppelte Übersetzung. Man schreibt über die Unmöglichkeit der
Übersetzung – was sicher scheint, ist der Bruch. Aber liegt nicht gerade
darin der eigentliche Kern des Sprechens/Schreibens? Müssen unsere
Versuche der (Selbst-)Versprachlichung nicht als „vitale Form des
Widerstands“ gedacht werden, die „die Inadäquatheit des menschlichen
Wesens gegenüber sich selbst, ebenso wie die Inadäquatheit jeder
Institution gegenüber ihrem Zweck“ (Rada Iveković) materialisiert? Die
Verschiebung des Ausdrucks in mir/durch mich zeigt in der Folge ihre
Dis-/Connection und ermöglicht den spielerischen Raum, das
Übersetzbare und das Unübersetzbare zusammenzudenken. Welches
sind die hegemonialen, exklusiven Codes einer erfolgreichen
Übersetzung? Und wie können wir an ihnen rütteln – auch im Sinne der
Metatext-Forderung des Artist Statement? Aktuelle Diskussionen fragen
auch nach dem postdigitalen Schreiben: Doch Übersetzung impliziert
immer Körper – der Körper, der sich in Frage gestellt sieht, beginnt zu
übersetzen und zu kommunizieren. Neue und alte Praktiken des
Schreibens zu betrachten, bedeutet also, Kontexte zu übersetzen.
Im Zentrum der Auseinandersetzung des Seminars steht die Frage nach
der Theorie und Praxis der eigenen Sprache im künstlerischen Schaffen
und nach dem Verhältnis des Schreibens zum Außen.
 
Seminar ››Kunst und Gender‹‹, AdBK Karlsruhe (2022)
Das Seminar thematisiert die Geschlechterspezifik in den Künsten. Dazu werden theoretische Grundlagentexte, aktuelle (Trend)Beobachtungen und alltägliche Erfahrungen der Studierenden diskutiert. Mit ihrem wegweisenden Aufsatz Why Have There Been No Great Women Artists? stellte die Kunsthistorikerin Linda Nochlin 1971 die entscheidende Frage, die die feministische Künstler:innenforschung beschäftigt. Das Seminar gibt ausgehend von Nochlins Problemaufriss eine Einführung in feministische Fragestellungen von Theorie und Praxis und fragt nach der heutigen Einordnung vorangegangener und aktueller feministischer Diskurse. Wie zeigt sich die Geschlechterdifferenz in Kunst und (Pop)Kultur? Das Seminar möchte praktische Erfahrungen der Studierenden mit theoretischen Grundlagen verbinden und im gemeinsamen Austausch versuchen, Strukturen (des Ateliers, des Ausstellungskontextes, des Akademiealltags) auszumachen und zu verrotten. Es werden Schlagworte der theoretischen Künstler:innenforschung vorgestellt und zur Diskussion gestellt. 
‹‹[…] that art is not a free, autonomous activity of a super-endowed individual, ›influenced‹ by previous artists, and, more vaguely and superficially, by ›social forces‹, but rather, that the total situation of art making, both in terms of the development of the art maker and in the nature and quality of the work of art itself, occur in a social situation, are integral elements of this social structure, and are mediated and determined by specific and definable social institutions […].‹‹ 
Linda Nochlin, „Why Have There Been No Great Women Artist?“, in Women, Art and Power and Other Essays, hg. von Linda Nochlin, 2. Aufl. (London: Thames & Hudson, 1994), S. 145–178, hier S. 158.
 

talks | selection

Später, nachdem sich alle zurückgezogen haben, hängt jeder seinen eigenen Gedanken nach… /
Rede anlässlich der Ausstellungseröffnung André Wischnewski, ››Später, nachdem sich alle zurückgezogen haben, hängt jeder seinen eigenen Gedanken nach…‹‹, Intervention IV im kunstraum friesenstrasse Hannover, Sammlung Dr. Gisela Sperling (2022).

Über die Verbindung (ZigZag) / Rede und Katalogtext anlässlich der Gruppenausstellung ››ZigZag‹‹ im Kunstverein Bad Dürkheim (2022).

texts | selection

Setup / Katalogtext anlässlich der Ausstellung Christian Patruno und André Wischnewski, Kunstverein Worms (2022).

Zwei Gründe nach A. zu reisen / Begleittext des feministischen Künstlerinnenkollektivs 7_f, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe (2021).

Of Blue and Other Colours / 
Einführungstext für das Künstlerinnenbuch
››Of Blue and Other Colours – Valentina Jaffé‹‹, hrsg. durch Ateliers im Delta, Mannheim (2020).

lectures

The Confluence of different Parts and Their Shelters / Vortrag im Rahmen der Winterschool ››Mediation in Transformation‹‹ veranstaltet durch Dipl.-Künstlerin und WMA Carmen Westermeier, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (2023).

projects

››Talking Back – Diskriminierung entgegensprechen.‹‹ Symposium gegen Machtmissbrauch (Konzeption, Organisation und Moderation) mit Prof. Ulla von Brandenburg, Staatliche Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe (2023).